Nach dem Release von der Sony A6000 im Frühjahr 2014 erweitert die APS-C-Reihe um zwei neue spiegellose Systemkameras und stellt mit der Sony A6100 und A6600 ein neues Einsteiger- und Topmodell vor. Die Sony A6600 richtet sich überwiegend an ambitionierte Hobby- und Profi-Fotografen, die A6100 ist das neue Einstiegsmodell. Neben den beiden Kameras werden auch zwei neue E-Mount-Objektive mit dem SEL1655G und SEL70350G für die APS-C Reihe vorgestellt, auf die viele Fotografen Jahre gewartet haben.

Sony A6600

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Die technisches Features zur Sony A6600. (Copyright und Quelle: Sony)

Die Sony A6600 ist das neue Topmodell für die APS-C Reihe und löst die A6500 ab, die vor 3 Jahren vorgestellt worden ist. Sie verfügt über einen Sensor mit 24 Megapixel, der auch schon in den Vorgängermodellen eingebaut war.Die Kamera verfügt über einen 5-Achsen-Bildstabilisator und denZ-Akku (NP-FZ100), den wir schon aus der 3. Generation der Vollformatkameras (Sony A7 III, Sony A7R IV, Sony A9 kennen) und auch zu einem überarbeiteten Griff an der A6600 führt. Die Kamera verfügt über 425 Autofokus-Punkte mit dem sehr schnellen Augen-AF, der nun auch im Video-Modus verfügbar ist.. Das Gehäuse der Sony Alpha 6600 wird aus einer Magnesiumlegierung gefertigt und ist somit damit gegen Staub und Feuchtigkeit geschützt. Neu ist auch nun ein Kopfhörerausgang. Leider nutzt sie weiterhin noch den veralteten Micro-USB-Standard 2.0 nutzt. Zudem hat die Kamera nun einen 3-Zoll-Klappbildschirm mit Touchunterstützung, den man um 180 Grad umklappen kann und für Selfies nutzen kann.

Die wichtigsten technischen Daten der Sony A6600 im Überblick:

  • Sensor mit 24,2 Megapixeln
  • 11 fps mit Autofokus
  • 425 Autofokus-Messfelder mit Eye-AF
  • 4K-Videos mit 30p
  • EVF mit 2,3 Millionen Bildpunkten, wie A6400
  • 5-Achsen-Bildstabilisator
  • Gehäuse wetterfest
  • Z-Akku (NP-FZ100) für eine längere Akkulaufzeit
  • Real-Time Eye-AF für Videos
  • Überarbeiteter Griff
  • Kopfhörerausgang

 

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Die Sony A6600 verfügt über einen 5 Achsen-Bildstabilisator. (Copyright und Quelle: Sony)
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Der neue Akku (NP-FZ100) in der Sony A6600 soll für 810 AUfnahmen ausreichen. (Copyright und Quelle: Sony)

Die neue Kamera (ohne Objektiv) gibt es ab Ende Oktober für 1.600€. Beispielbilder von der neuen Kamera gibt es hier.

Sony A6100

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Die technisches Features zur Sony A6100. (Copyright und Quelle: Sony)

Die Sony A6100 ist für Fotografen gedacht, die den Schritt zur Wechselobjektivkamera machen und in verschiedensten Situationen hochwertige Fotos und Filme aufnehmen wollen.  Die A6100 löst die bis heute extrem erfolgreiche A6000 ab und ist im Vergleich zur A6400 nur minimal technisch geringer ausgestattet. Dies zeigt sich auch im Preis, der nur 150€ niedriger ausfällt als bei der A6400. Die A6100 verfügt nicht über den neuen verbesserten Griff und kommt mit dem alten Akku. Im Vergleich zur A6600 muss man bei der A6100 mit einem geringer auflösenden EVF auskommen und verzichtet auf Picture Profiles im Videobreicht. Der ISO-Bereich der A6100 reicht bis ISO 51.000, während die A6600 auf 102.400 hochgehen kann.

Ansonsten verfügt die A6100 über die gleichen Spezifikationen wie die neue A6600 und das gleiche Autofokussysteme wie aus dem Topmodell. Es bleibt zu beobachten, wie sich die Preise entwickeln werden und ob die Käufer eher zur A6100 oder A6400 greifen werden.

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Sony A6100: klein und kompakt. Die perfekte Reisekamera? (Copyright und Quelle: Sony)

Auch die A6100 kommt Ende Oktober 2019 auf den Markt und die UVP beträgt 899€. Für 100€ mehr gibt es das kompakte SEL1650 als Kitobjektiv mit dazu.

 

Enttäuschung oder Fortschritt?

Im Nachgang zur Vorstellung gab es ein gemischtes Bild über die neuen Kameras – vor allem über die A6600 als neues Flaggschiff. Für die einen erfüllt die Kamera genau das richtige Gesamtpaket, für die anderen ist die Kamera eher eine Enttäuschung mangels Innovationen von Sony (frei nach dem Motto: „Alter“ Schrott in neuem Gehäuse).

Gelobt wird die Kamera für:

  • Sensor wie aus den Vorgängermodell sehr gut
  • Besserer Griff durch die größere Ausprägung
  • Größerer Akku
  • Verbesserte Abdichtung
  • Eingebauter 5 Achsen Bildstabilisator
  • Perfekter Autofokus
  • Anschluss für Kopfhörer für Videographen vorhanden
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Hier leided die Ergonomie (Copyright und Quelle: Sony).

Kritikpunkte an der Kamera sind:

  • Weiterhin das kleine / kompakte Gehäuse aus den Vorgängermodellen. Viele hatten auf die Gehäuse der A7 Reihe gehofft, die eine bessere Griffigkeit anbieten und so eine „Mini A9“ vorstellen. Für einige Benutzer leidet die Ergonomie unter dem kompakten Gehäuse – erst recht wenn man mit Teleobjektiven arbeitet (siehe Bild oben).
  • Sony verbaut in der Kamera weiterhin den alten Sensor, der zwar in den letzten Jahren immer weiter verbessert wurde (bspw. durch mehr Autofokussensoren und Chips dem Sensor), jedoch verbaut die Konkurrenz um Fuji als auch Canon im APS-C Segment Sensoren mit mehr Megapixel (z.B Fuji X-T3 mit 26 MP, Canon M6 Mark II mit 32 MP).
  • Preispolitik – Sony ruft für die Neuvorstellung ordentliche Preise auf. Für die Sony A6600 mit dem neuen Objektiv () kriegt man auch im Hause Sony eine A7 III mit dem Sony 24-105 f4 (derzeitiger Preisunterschied von 200€).
  • Veralteter USB 2.0 Anschluss
  • Sony unterstützt mit der neuen Kamera die alten UHS-I-Speicherkarten, der dazu führt, dass es sehr lange dauert bis die Serienbildaufnahmen (11 pro Sekunde) auf die Speicherkarte geschrieben werden. Dabei ist der UHS-II schon seit Jahren absoluter Marktstandard.

In meinen Augen sind die neuen Kameras ein Facelift von Sony, mehr nicht. Die Fortschritte sind – ähnlich wie im Smartphone Markt – einfach nicht mehr so extrem wie vor einigen Jahren, da die heutigen Kameras auf einem sehr hohen Niveau sind. Sie lösen bei mir – als jemand der überwiegend fotografiert und nur während des Familienurlaubs ein wenig filmt – derzeit bei mir kein „Haben wollen“ Gefühl aus. Für Filmer sind der neue Akku und der nach oben klappbare Monitor eine Verbesserung. Die neu vorgestellten Objektive finde deutlich interessanter, da diese den APS-C Objektivpark um ein lichtstarkes Standardzoom und ein Tele erweitern. Was denkt ihr über die beiden neuen Kameras von Sony?